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MYSTRAS - Ein Ausflug in die byzantinische Ruinenstadt Mystras

  556 Wörter 2 Minuten 621 × gelesen
2020-04-10 2024-01-28 10.04.2020
Mystras byzantinische Ruinenstadt 0002
Die byzantinische Festungsstadt Mystras

Mystras bzw. Mistras liegt in der Nähe des gleichnamigen Dorfes auf der Peloponnes, 5 km nordwestlich von Sparta auf einem Ausläufer des Taygetos-Gebirges. Fährt man von Sparta nach Mystras sieht man bereits von Weitem die Dächer der noch existierenden byzantinischen Kirchen. Etwas später zeigen sich dann auch die Ruinen, von denen der gesamte Berg durchzogen ist. Mystras wurde von den Kreuzrittern gegründet. Anschließend befand sich die Stadt sehr lange in der Hand der Byzantiner.

Mystras Luftaufnahmen 0001
Die byzantinische Festungsstadt Mystras

Diese gaben der Stadt auch ihr prägendes Aussehen und zogen diese immer weiter den Berg hinauf. Der krönende Abschluss auf der Spitze des Berges ist eine Burg, die jedoch keinen Festungscharakter besitzt.
Die Stadt ist in eine Unter- und Oberstadt aufgeteilt. Kurz hinter dem heutigen Ort Mystras befindet sich der untere Eingang zur Ruinenstadt. Von hier haben wir den unteren Anteil der Anlage bis zum Palast erkundet. Danach sind wir mit dem Auto zum oberen Eingang gefahren und haben uns von dort die Festung und die sehr weit oben liegende Kirche Agia Sophia angesehen.

Mystras Metropolis Agios Dimitrios 0024
Mystras Metropolis Agios Dimitrios

Wir starten in der Unterstadt mit der Hauptkirche, also der Metropolis. Der wunderschöne Bau ist die älteste Kirche von Mystras, wurde 1291 erbaut und im 15. Jahrhundert umfangreich erweitert. Weiter geht es zur Kirche Agios Theodoros. Hier können wir im Inneren noch viele teilweise gut erhaltene Fresken bewundern. Unweit davon steht die Evangelistria-Kirche. Der Pfad hinter diesem eindrucksvollen Bau führt weiter in die mittlere Ebene von Mystras.

Mystras Pantanassa 0030
Mystras Pantanassa Kloster

Diesem folgen wir bis zum Kloster Pantanassa, das etwa 1428 erbaut wurde und noch heute von Nonnen bewohnt wird. In der Kirche finden sich wiederum Fresken aus dem 17. bis 18. Jahrhundert. Aber auch der übrige Prunk in der Kirche ist sehr eindrucksvoll und der Ausblick von dort über Sparta und die ganze Ebene ist fantastisch. Wenn man hier den Weg nach unten verfolgt, führt uns der Rundweg zum Kloster Agios Taxiarchis, welches direkt an den Felsen gebaut wurde. Von dort führt der Rundweg entlang verschiedener Bauten und Ausgrabungen zurück zum unteren Eingang.

Mystras byzantinische Ruinenstadt 0024
Mystras byzantinische Ruinenstadt

Das Ruinengelände ist aber nicht nur kulturell interessant, sondern für jeden Naturfreund ein Muss. Hier erlebt man im Frühjahr (März, April) eine geradezu überwältigende bunte Blühorgie. Auf engstem Raum blühen hier prächtige Exemplare des Riesenfenchels (Ferulacommunis), der Palisadenwolfsmilch (Euphorbia characias). Die Judasbäume (Cercissiliquastrum) beeindrucken mit ihren lilafarbenen Blüten. In den Mauernischen der Ruinen findet man die Griechische Lotwurz (Onosmagraeca), die Rote Spornblume (Centranthusruber), das Blaukissen (Aubrieta rhoeas) und viele verschiedene Glockenblumen (Campanula spec.). Und auf den Flächen zwischen den Mauern sieht es genauso bunt aus: Blaue Traubenhyazinthen (Muscaricommutatum), rote Pfauenanemonen (Anemone pavonina), Klatschmohn (Papaver rhoeas) und die gelbe Kronenwucherblume (Chrysanthemum coronarium) kontrastieren mit ihren Farben.

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Mystras Metropolis Agios Dimitrios

Empfehlung: In dem Buch „Wildblumen des griechischen Festlands“ von Johannes Flohe werden zahlreiche empfehlenswerte botanische Exkursionen auf dem Festland einschließlich der Peloponnes beschrieben.